Der Aero-Club Baden-Baden e.V. ist eine nach den neuesten europäischen Richtlinien zugelassene Ausbildungseinrichtung für Privatpiloten. Im Rahmen unseres Vereinsbetriebs führen wir die Ausbildung zum Segelflugzeugführer sowie zum UL-Piloten durch. Interessenten, die bereits eine Privatpilotenlizenz für Motorflugzeuge besitzen, können bei uns die Berechtigung zum Schleppen von Segelflugzeugen erwerben. Für die theoretische und praktische Ausbildung stehen derzeit 7 ehrenamtliche Fluglehrer und 3 Ausbildungsflugzeuge zur Verfügung. Der Ausbildungsbetrieb unterliegt den höchsten Sicherheitsstandards, zu denen auch die regelmäßige Fortbildung unserer Fluglehrer gehört.
Die Ausbildung im Aero-Club Baden-Baden e.V. ist ein Teil des Ausbildungsbetriebes Baden-Württembergischer Luftfahrtverband BWLV und dieser wiederum des Deutschen Aero-Clubs DAEC. Dieser hat eine Zentrale Website zur Segelflugausbildung die du hier findest. Du möchtest UL-Pilot werden? Dann scrolle auf dieser Seite ganz nach unten!
Voraussetzungen
- Für den Beginn der Ausbildung gibt es heute keine Altersgrenze mehr. Wir empfehlen aber nicht vor 14 Jahren mit der Ausbildung zu beginnen. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenzen. Auch für „ältere Semester“ kann Segelfliegen ein erholsames und erfüllendes Hobby sein. Mit 16 Jahren kann man dann seinen Privatpilotenschein machen.
- Jeder aktive Pilot benötigt ein Fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis, dessen Erwerb bei allgemeiner Gesundheit aber kein Problem darstellt. Auch das Tragen einer Brille ist in der Regel kein Hinderungsgrund.
- Adressen der Fliegerärzte findet man unter der Liste der flugmedizinischen Sachverständigen des Luftfahrt-Bundesamtes
- Frage uns doch einfach, wenn du dir nicht sicher sind, ob du die Voraussetzungen zum Segelfliegen erfüllst. Du wirst sehen, die Hürden sind geringer als gedacht!
Ausbildungsablauf
Von Frühling bis Herbst findet die praktische Flugausbildung in der Regel an allen Sams-, Sonn- und Feiertagen, sowie nach Absprache statt. Im Sommer gibt es meist ein zweiwöchiges Schulungslager in Baden-Baden oder an einem fremden Flugplatz. Im Winter bieten wir die Teilnahme am Theorieunterricht an, der viele interessante Fächer wie Navigation, Meteorologie, Technik, Verhalten in besonderen Fällen, menschliches Leistungsvermögen und Luftrecht beinhaltet. Die Ausbildung kann flexibel gestaltet und auch durch geschlossene Theorie- oder Praxis-Lehrgänge an gewerblichen Flugschulen ergänzt werden.
Den Ausbildungsfortschritt bestimmst du selbst. Bei regelmäßiger Teilnahme am Flugbetrieb kann man bereits im ersten Jahr die Alleinflugreife erreichen. Der Erwerb der Lizenz ist dann eher ein nebensächlicher Meilenstein in der fliegerischen Laufbahn, da man bereits in der Ausbildung alleine fliegen darf und vom Fluglehrer immer einen Flugauftrag erhält, der dem persönlichen Leistungsstand entspricht. Letztendlich geht es beim Segelfliegen um den Spaß am Fliegen sowie um eine interessante und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung und nicht vorrangig um den Erwerb einer Lizenz.
Der Flugbetrieb beginnt morgens mit dem gemeinsamen Ausräumen und der Überprüfung der Flugzeuge, setzt sich über den Startaufbau und den Flugbetrieb fort und endet abends mit dem Putzen und Einräumen. Segelfliegen ist spannendes und abwechslungsreiches Teamwork, bei dem jeder mit unterschiedlichen Aufgaben betraut wird, beispielsweise dem Ausziehen der Windenseile, Zurückholen von Flugzeugen mit dem Auto, Startvorbereitung und Starthilfe als Flächenmann oder -frau, und später vielleicht der verantwortungsvollen Tätigkeit als Startleiter oder Schlepppilot. Am Anfang werden deine Vereinskameraden dich einweisen und darauf achten, dass du dich auf dem Flugplatz sicher und ohne Gefahr für dich und andere bewegst. Je besser die gemeinschaftliche Zusammenarbeit dabei funktioniert, umso schneller und sicherer kommt jeder in die Luft.
Meilensteine
Das erste Ziel in der praktischen Ausbildung ist der erste Alleinflug.
Um die sogenannte Alleinflugreife zu erlangen, muss man sicher starten und landen können, geradeausfliegen, Kurven ein- und ausleiten, ungewöhnliche Flugzustände beherrschen und nach einer sauberen Landeeinteilung das Flugzeug wieder sanft und gezielt neben dem Lande-T aufsetzen. Dabei achtet der Fluglehrer ganz besonders darauf, dass alle sicherheitsrelevanten Verfahren und das Verhalten bei Notfällen (die gottseidank in der Praxis so gut wie nie auftreten) sicher beherrscht werden. Vor dem Alleinflug ist ein einfacher Theorietest zu bestehen und ein zweiter Fluglehrer überprüft nochmals das fliegerische Können. Dann fliegt man endlich allein – ein Erlebnis, das wohl kein Pilot jemals vergessen wird.
Nach einigen einsitzigen Übungsflügen mit unserem Schulungsdoppelsitzer erfolgt dann die Umschulung auf den Schulungseinsitzer. Dabei bleibt der Fluglehrer am Boden und beaufsichtigt die Flugdurchführung (vom Flugplatz davonfliegen darf man natürlich noch nicht). Zwischendurch fliegt man auch immer wieder mit Fluglehrer, um Neues zu lernen oder das Gelernte zu überprüfen.
Der nächste Schritt ist es zu lernen, wie man durch gezielte Nutzung von Hangwind oder thermischen Aufwinden Höhe gewinnt, um länger oben zu bleiben. Während man so bei immer längeren Flügen erste Erfahrungen sammelt, sollte man parallel auch das Gelernte aus dem Theorieunterricht weiter vertiefen und die theoretische Prüfung ablegen.
Die letzte große Etappe ist dann die Vorbereitung auf einen selbständig durchgeführten Streckenflug über mindestens 50km. Dazu wird man vom Fluglehrer im Überlandflug eingewiesen, landet auf fremden Flugplätzen und übt Außenlandungen für den Fall, dass der Aufwind mal ausbleibt. Außerdem lernt man eine gründliche Flugvorbereitung – von der Navigation über gesetzliche Vorschriften bis hin zur Wetterbeurteilung.
Hat man auch dieses Ziel erreicht, steht der abschließenden praktischen Prüfung nichts mehr im Wege. Dank der guten und intensiven Ausbildung beherrscht man zu diesem Zeitpunkt das Fliegen schon so gut, dass die Prüfung kein großes Hindernis mehr darstellt.
Kosten
Nehmen wir mal an, du bist 16 Jahre alt und kommst im April zu uns. Dann zahlst du 200€ Aufnahmegebühr sowie 670€ Kostenpauschalen. Wenn du gut bei der Sache bleibst, schaffst du im Spätjahr dann deinen ersten Alleinflug. Bis dahin fallen (ungefähr geschätzt, das kann natürlich stark variieren) 40 Windenstarts zu 240€ und 20 F-Schlepp-Starts zu 540€ an. Das macht dann rund 1600€ bis du alleine fliegst. Im Folgejahr zahlst du natürlich keine Aufnahmegebühr mehr und bewegst dich so bei ca. 1400€. Wenn du älter als 21 Jahre bist kostet dich das erste Jahr 585€ mehr (Aufnahmegebühr + Pauschalen) und das Folgejahr reduziert sich um 400€.
Kurz gesagt, ganz grob:
Unter 21: 1. Jahr 1600€, Folgejahr 1400€
Uber 21: 1. Jahr 2000€, Folgejahr 1600€
So kommst du in den ersten drei Jahren bis zum Erwerb der Pilotenlizenz auf ca. 4000,- € insgesamt. Das sind – umgelegt auf 36 Monate – rund 112€ pro Monat. Aber denk daran: Der Spaß beginnt ja nicht erst mit dem Erhalt der Lizenz, sondern mit deinem allerersten Flug!
Ultraleicht-Ausbildung
Du kannst auch bei uns Mitglied werden, um vom Fußgänger direkt zum Ultraleichtpiloten ausgebildet zu werden. Im Verein ist auch das viel günstiger als in einer kommerziellen Flugschule, weil alle zusammen mithelfen, auch du selbst. Unsere Fluglehrer arbeiten ehrenamtlich. Daher fliegst du in der Schulung zu den regulären Fluggebühren eines fertigen Piloten und zahlst keine extra Trainerkosten (siehe unter „Mitfliegen – Mitglied werden – Gebührenordnung“). Auch der Theorieunterricht im Verein kostet nichts. Wenn du Interesse an einer Mitgliedschaft hast, um bei uns UL zu fliegen, sprich uns einfach an oder kontaktiere uns via E-Mail.
Bei Fragen zur Ausbildung kannst du dich gerne auch direkt an unseren Ausbildungsleiter ( E-Mail: ausbildung@aero-club.eu) wenden.